Strafe

Das Thema Strafe wird oft kontrovers diskutiert: Die einen sind der Meinung, dass es so etwas wie Strafe nicht gibt / geben darf, weil ja ohnehin alles SSC (safe, sane, consensual) abläuft. Andere sehen Strafe als Teil eines Spiels, das nicht ganz ernst gemeint ist, wieder andere sehen darin auch eine Möglichkeit, an die Grenzen des SSC zu kommen. Wie geht es Euch damit? In dieses Spannungsfeld wollen wir uns diesmal begeben.

Rückschau

Der Gesprächskreis SundMehr traf sich am 25.01.08 in Kernen-Stetten um sich über das Thema der Strafe im Zusammenhang mit SM zu unterhalten. Lodernde Flammen in durch Perforation verzierten Ölfässern und Fackeln die vor dem TV-Heim standen, hätten ein gediegenes Ambiente ergeben, wären sie für den Gesprächskreis gedacht gewesen. Weil dem aber nicht so war, lenkte aber vor allem die Live-Musik für die Neujahrsrock-Veranstaltung (mit Glühweinsause) der Wirtsleute zeitweise die 16 Gesprächskreisteilnehmer (oder den Moderator?) ab, obwohl uns extra der Nebenraum geöffnet wurde, weil die eigentliche Bewirtung im Freien, in Verbindung mit dem Event stattfand. So ergab sich an diesem Abend ein Gemisch aus persönlichen Statements, wie Strafe beim eigenen erotischen Spiel verstanden oder erlebt wird, ob rein körperlich oder psychisch, z.B. durch Nichtbeachtung des Subs. Schwierig war dabei die Definition, ab wann Strafe zu real ist, oder ob freiwillig entgegen genommene unangenehme Sanktion eigentlich noch als Strafe zu verstehen ist. Teils recht emotional wurde das Gespräch, als aus der Frage nach Definitionen, Konventionen oder schemahaften Selbstverständnis der SMigen Rolle im allgemeinen (und der dominanten im Besonderen) persönliche Angriffe zu wachsen drohten. Wiederholt trat die Schwierigkeit der Paradoxie beim Ausleben Sadomasochistischer Vorlieben in Erscheinung: einerseits will von den Beteiligten beiderseits ein Machtgefälle, gegebenenfalls in Verbindung mit oder gerade durch unangenehmen Erfahrungen erlebt werden. Andererseits gründet sich der Wunsch dies zu Erfahren auf Einvernehmlichkeit, was so manches Verhalten, mit dem Alltagsverstand betrachtet, entweder ad absurdum führt, oder dann als Spiel mit dem Feuer erscheinen lässt, wenn Ehrgeiz auftritt, über eigene Grenzen zu gehen oder sich so ganz zu unterwerfen oder auszuliefern. Wenn das Thema auch nur sehr lückenhaft erschlossen werden konnte und die Paradoxie unaufgelöst bleiben musste, wurde doch vielleicht bei dem einen oder der anderen Teilnehmerin das Bewusstsein geschärft, vor lauter Erotik doch die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten. Als der thematische Teil des Abends dann abgeschlossen wurde, versorgten sich die Teilnehmer dann draußen mit Getränken und Speisen, schlossen sich zum Teil der Veranstaltung um im Feuerschein den ganz guten Klängen der Coverversionen und Variationen bekannter Folk oder Rockhits zu lauschen, andere zogen das Gespräch im Nebenraum vor.

Veranstaltungsdaten:

Datum: 25.01.2008
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort: TV-Heim, Am Sportplatz 4, 71394 Kernen-Stetten
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Erste Ausfahrt (Weinstadt/Endersbach) auf der B29 nach dem Teiler B14/B29 in Richtung Schorndorf, bzw. vorletzte vor der Zusammenführung B14/B29 in Richtung Stuttgart. Dann weiter Richtung Stetten / Esslingen halten.

Anfahrt von Esslingen:
Über Wäldenbronn Richtung Kernen-Stetten. Den Wegweisern „Diakonie Stetten“ und Sportplatz folgen. Haupteingang Diakonie und TV-Heim sind nicht weit voneinander entfernt. Parkplätze gibt es auch genug.

Kontakt: info@SundMehr.de