Themensammlung

Achtung!

Ab jetzt regelmäßig in der neuen Location! (siehe unten: Veranstaltungsdaten).

Und zum Neujahrsempfang gibt es: Unseren ganz persönlichen Cocktail aus euren Themenwünschen, den wir dort allerdings erst im Laufe des Jahres genüsslich zu uns nehmen werden! Was wollt Ihr in diesem Jahr besprechen und auf welche Themen habt Ihr Appetit? Es bleibt Grundlage für unsere Gespräche, dass ein Abschluss durch ein befriedigendes Ergebnis nicht gewährleistet werden kann - weil es zu keinem unserer Themen eine allein gültige Antwort gibt. Es gilt: sich austauschen, Fragen stellen, Antworten hören und sich selbst den Reim darauf machen, den man für sich stimmig findet.
Manche Themen sind aus den vorherigen Jahren immer noch unbehandelt geblieben, andere könnten wieder behandelt werden:

- Was macht Lust andere zu quälen?
- Spielt ihr mit Scham?
- BDSM-Szenemagazin Schlagzeilen einladen
- Sicherheit (Wer macht mich frei, wenn mein Dom vom Blitz getroffen wird?)
- Öffentlichkeit (warum, wo, wie weit?)
- Wie geht es mir mit der Kirche / wie geht es einem Pfarrer mit SMern?
- Vor und nach einer Session? Wie geht's uns, wie wünschen wir es uns?
- Musik bei einer Session, SMige Musik, oder Klischees über SM in der Musik...
- Einsteiger? Wie habe ich meine Neigung entdeckt - und was habe ich dann gemacht?

Sind die immer noch von Interesse? Jeder ist aufgefordert, mit zu überlegen und sich einzubringen, mit dem Thema, zu dem er eine Frage hat, oder Antworten und Denkanstöße geben kann.

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett. Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.

Rückschau

11 Teilnehmer, sowie ein Erstbesucher des Gesprächskreises SundMehr trafen sich zum Neujahrsempfang in der neuen Location, um Themen zu sammeln. Für den einen standen Dauerbrenner-Themen, für andere solche, die sich im persönlichen Austausch im letzten Jahr ergeben hatten.So kam es zu einem intensiven Austausch, als Begrüßungscocktail für das neue Jahr, mit Ingredienzien aus Reflexionen rund um das Thema SM, verschiedenster Geschmacksnoten, abgerundet durch eine Auswahl, noch ausstehender Themen aus den letzten Jahren.
Zu letzteren zählte die Frage, ob Vertreter des Szene-Magazins Schlagzeilen eingeladen werden sollten, um über das Zustandekommen des Printmediums vor etwa 30 Jahren zu berichten und dabei Zusammenhänge bei der Entwicklung der Szene aufzuzeigen. Wichtig war den Teilenehmern, dass es sich nicht nur um ein reines Schwelgen in nostalgischen Vorstellungen handelte, denn für viele jüngere Teilnehmer an BDSM-Stammtischen spielt das Magazin offenbar kaum noch eine Rolle. Relevant wäre ein Gespräch, unter den Fragestellungen: Woher kommt und wohin geht die BDSM-Szene? Was hat sich durch Internet und zunehmende Digitalisierung verändert? welche Perspektiven gibt es? Was könnte gesellschaftspolitisch für Leute mit sadomasochistischer Neigung gelernt - und was sollte im Auge behalten werden?
Als Feedback, auf die letztjährigen Gesprächskreisabende, stellte eine Anwesende fest, ihr hätte der Bastelabend sehr gefallen, in seiner Mischung aus dem Beitrag des Slampoeten, und der Beiträge der Anwesenden - über das reine mitbringen von Bastelergebnissen hinaus. Es wurde avisiert, diesen Abend weiter zu einer Art "Mitmachabend" der Teilnehmer zu gestalten, an dem nicht nur selbst gebasteltes, sondern anders erarbeitetes, ggfs. auch unter Teilnahme von Gästen präsentiert werden kann.
Auf Zustimmung stieß auch das Angebot, den bereits im April 2017 zur Frage: "Was macht Schmerz geil" begrüßten Psychiater erneut einzuladen. Ging es damals anhand der Vorstellung seines Fachbuches um die Wahrnehmung beim passiven Partner sadomasochistischer Erotik, stand am Ende der Blick auf die Situation der Aktiven aus - was kann Spaß daran machen, andere zu quälen (und was unterscheidet dies vom Ausdruck einer psychischen Pathologie?)
Eine ausführlichere Diskussion ergab sich um die Frage, nach der Bedrohung von Studios durch eine Verschärfung des vorhandenen Prostitutionsschutzgesetzes. Viele Anwesende waren sich nicht bewusst, dass offenbar auch in Deutschland der "Schwedische Weg" (siehe hierzu ein Artikel in der NZZ: ... ) zum Umgang mit professionellen Sex-Dienstleistungen (und damit die Existenzbedrohung auch von selbstbestimmen Anbietern im Bereich von Tantra oder SM Studios) zur Diskussion steht (bezogen auf den Großraum Stuttgart: siehe den Zeit-Artikel "Freier oder Unfreier" (Link zu einem Auszug, der vollständige Artikel ist auf ZeitOnline nur für Abonnenten zugänglich) des Streitgesprächs zwischen einer SPD-Politikerin und einer Sex-Arbeiterin Artikel. Es entstand die Idee, sich hierzu einen Politiker einzuladen.
Auch die Idee, sich im Laufe des Jahres aufklären zu lassen, was "Sex-Positiv" eigentlich bedeutet. Offenbar schwingen hier verschiedene Definitionen mit, denn während dies für einige eine ursprünglich aus dem Feminismus stammende Strömung darstellt, die beim Kampf um Gleichberechtigung der Sexualität auch einen positiven, eigenständigen Wert einräumt, statt sie tendenziell als männliches Machtinstrument zu verdammen, bedeutet Sex-Positiv für andere, eine Haltung, die Sexualität auch auf andere, als rein körperliche Ausdrucksformen ausweitet, wie z.B. Kreativität, Musikalität, Emotionalität und Körperkunst. Wir werden versuchen, einen auf diesem Themengebeit bewanderten sporadischen Besucher des Gesprächskreises zu gewinnen.
Eine gewisse Verbindung zu diesem Thema könnte auch der Themenwunsch, nach therapeutischen Implikationen von SM zu suchen stehen. Gibt es eine Analogie der Erfahrung bei den verschiedenen Formen der Bondage zum Pucken von Babys, oder der Körpererfahrung bei Autisten durch Therapiedecken, deren besonderes Gewicht zu einer Entspannung der darunter liegenden führen sollen (und auch als Gewichtsdecken auf dem freien Markt vertrieben werden, die zu entspannterem Schlaf verhelfen sollen)?
Ein anderes Thema, das sich herausstellte, war die Frage, wann der richtige Moment ist, über intime Vorstellungen zu sprechen, wobei nicht die Dauer einer Beziehung oder die jeweils aktuelle Situation beleuchtet werden soll - sondern vor allem die Frage nach der Voraussetzung: Welche Qualität muss eine Beziehung überhaupt haben, damit ich mich getraue, über meine vielleicht irrationalen, wunderlichen und doch so heiß ersehnten Wünsche zu sprechen? Grundsätzlich hatte in Anwesender den Wunsch, gemeinsam mit interessierten weg zu fahren. Hierbei müsse nicht das gemeinsame "Spiel" im Mittelpunkt stehen - zumal, wie der Moderator betonte, sich der Gesprächskreis SundMehr nach wie vor weder als Spielwiese, noch als Partnerbörse betrachtet. Jedoch wäre durch den Kontakt miteinander, bei weniger SMigen Unternehmungen auch eine gute Gelegenheit, sich vertiefend über das eine, oder andere Thema auszutauschen. Auf die bereits vorhandene Möglichkeit, mit dem Heidelberger Stammtisch "Schlagabtausch" wenn auch nicht zur Übernachtung, doch auch auf einen gemeinsamen Ausflug zu gehen, wurde hingewiesen. Jedes Jahr im Frühsommer wird dazu eingeladen, wobei in der Regel nur wenige daran teilnehmen, die Unternehmung im Nachhinein aber jedes Mal als sehr gelungen empfanden. Avisiert wurde vom Themengeber jedoch eine regelrechte Urlaubsfahrt, zu einem Segeltörn auf Mallorca, der bereits zu einem erschwinglichen Preis von ca. 1200,- ? zu haben sei. Er und der neue Besucher sahen sich in der Lage, ggfs. eine entsprechende Unternehmung zu organisieren, was dann auf persönlicher Basis durchgeführt werden könnte. Bei Interesse, wird dies auf persönlicher Basis von beiden weiterverfolgt.
Ein weiteres spannendes Thema ergab sich aus dem Wunsch nach Austausch darüber, ob BDSM etwas mit Sexualität zu tun haben müsse. Verschiedenste Assoziationen wurden geweckt: so zum Beispiel, ob asexuelle Menschen im Bereich von BDSM auch akzeptiert sind - warum sie, mangels des Bedürfnisses nach Sexualität im herkömmlichen Sinne, sich überhaupt zu BDSM hingezogen fühlen und Ob Nähe auch ohne Sexualität in Form von BDSM gesucht wird. Letztlich: inwiefern Sexualität nur mit Geschlechtsverkehr zur Sexualität wird oder ob erst erotische Gefühle und Bedürfnisse die Sexualität kennzeichnen, auch wenn sie ohne körperliche Verbindung auskommen... Welche Abgrenzung gibt es zwischen Sexualität und Erotik?
In der Hoffnung, dass die besonders interessierten Teilnehmer diesen Termin wahrnehmen können, wurde dieser bereits für April festgelegt.
Auch die Frage nach Sicherheit im BDSM wurde diskutiert. Mögen manche BDSM-Anfänger durch falsche Anwendung mancher Spielzeuge und Tipps in Gefahr geraten, kann dies auch erfahrenen Sadomasochisten passieren, die sich vielleicht besonders ausgiebige und umfangreiche Sessions zutrauen. Und sofern es auch durch neuere technische Entwicklungen manche Backups gibt, funktioniert der Befehl "Alexa, mach mich frei" mangels physischer Eingriffsmöglichkeit nicht, wenn Dom beim Brötchenholen (dauert ja nur 20 Minuten) doch vom Blitz getroffen wird, während er Sub gerade den Wunschtraum erfüllte, physiologisch korrekt und ungefährlich, doch "ausbruchsicher und richtig lang", aufs Bett gebunden zu sein, um das Gefühl, realen Ausgeliefertseins zu erleben. Ist dies konstruiert oder gibt es reale Tipps, die der Sicherheit dienen?
Auch der Wunsch des Initiators des Gesprächskreises, durch die Diskussion von SM und christlicher Spiritualität auch Gelegenheit zu einem Abbau gegenseitiger Vorurteile beizutragen, kam ebenfalls zur Debatte. Wichtig war hier, dass es nicht zu standardisierten Angriffen gegen die Kirche kommt, die dann in überholten Klischee-Diskussionen ("Aber die Hexenverfolgung, und die Indianer... Sadismus ist ja ständige Realität in der Kirche...") führen, sondern dass die Fragen verfolgt werden, die wirklich die Einzelnen im hier und jetzt betreffen. Was sind "kirchliche Moralvorstellungen" - haben die nur außenstehende, doer gehen die wirklich von der Kiche aus? Wie relevant sind sie im Umgang mit Pfarrern und anderen Menschen aus der Kirche? Was könnte uns ein Pfarrer dazu raten?
Als Ableitung des Themas wäre auch die Frage zu diskutieren, ob BDSM eine Weltanschauung darstellt. oder eine reine Vorliebe. Was verstehen wir eigentlich unter einer "Weltanschauung" - das Raster, durch das die Welt betrachtet wird (was sicher auf manchen Sadomasochisten zutreffen wird) oder eine Inhaltliche Richtschnur, unter der die Welt betrachtet werden soll, zur eigenen Orientierung (in diesem Sinne - scheint dies bezogen auf BDSM fragwürdig zu sein).

Im Einzelnen handelte es sich also um die Themen:

- Sicherheit
- Ist BDSM Sex (Asexualität)?
- therapeutische Implikationen zu BDSM?
- Was macht Lust andere zu quälen? (Mit Gast?)
- BDSM-Szenemagazin Schlagzeilen einladen (Gast?)
- Sind wir nicht alle sex-positiv?
- Gesellschaftspolitik (Prostitutionsschutzgesetz / Politiker einladen?)
- Wan traue ich mich raus? (Voraussetzung über SM zu sprechen)
- Moralvorstellungen der Kirche? (Möglichst mit Gast)

Da einige Themen an die Anwesenheit von Gästen gebunden sind, wird die Zuordnung zu den Terminen noch auf sich warten lassen.

Im Themenspeicher noch immer abgelegt sind:

- BDSM als Weltanschauung?
- Vor und nach einer Session? Wie geht's uns, wie wünschen wir es uns?
- Einsteiger? Wie habe ich meine Neigung entdeckt - und was habe ich dann gemacht?
- spielt Ihr mit Scham?

Veranstaltungsdaten:

Datum: 31.01.2020
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, bis zum nächsten Kreisverkehr. In diesem rechts (erste Ausfahrt) Richtung "Alte Kelter, Sportanlagen, Kleingartenanlagen" in die Kelterstraße. Dieser ca. 650 m folgen, bis zum Sportplatz.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de