"Wann ist ein Dom ein Dom?"

Viele von uns haben noch den Song von Herbert Grönemeyer "Wann ist ein Mann ein Mann" im Ohr. Hier wurden übertriebene Vorurteile und Stereotypen einerseits, aber auch ehrliche Gefühle und Erkenntnisse musikalisch - wie ich meine, recht gut - verarbeitet.

Und wie ist es nun mit dem Dom? Ist er "furchtbar stark" und "kann alles", wie es in Grönemeyers Text heißt? Oder braucht der Dom auch "viel Zärtlichkeit" und ist "verletzlich"? Ist es das Befehlen oder das Führen, was einen "guten Dom" ausmacht? Oder keines von beidem? Gibt es den "guten Dom" überhaupt?

Wo sind die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Doms? Was wird jeweils von der passiven Seite erwartet? Über dies und noch viel mehr, wollen wir uns an diesem Abend unterhalten.

Rückschau

Eine kleine Runde traf sich am 26.4. um über das Thema "Wann ist ein Dom ein Dom? zu diskutieren. Zuerst versuchte der Moderator diese Frage an Hand der bekannten Kategorien BD / DS / SM zu segmentieren. Den Bereich "BD" (Bondage/Discipline) haben wir weniger berücksichtigt, da wir übereingekommen sind, dass der Begriff Dom im Zusammenhang mit Fesselungstechniken weniger angebracht erschien. Im Bereich "discipline" ergeben sich wiederum Schnittmengen zu DS und SM.

Da die Runde nur aus Männern bestand, wurde das Thema sicher nicht ganz vollständig besprochen, da einfach die persönliche Sichtweise einer weiblichen Sub oder einer weiblichen Domse gefehlt hat.

Auf die Frage, was sich denn weibliche Subs von einem "echten Dom" wünschen, stöhnte ein Teilnehmer auf und sprach von den "pflegeintensiven, weiblichen Subs". Nach längeren Gesprächen einigte man (in diesem Fall ,Mann') sich darauf, dass männliche Subs in der Regel weniger anspruchsvoll sind. Ein anderer Teilnehmer erzählte, dass seine Frau vor einiger Zeit den Wunsch geäußert hat, einen "echten Dom" kennen zu lernen. Die Frage, was denn ein echter Dom ist, konnten wir nicht wirklich beantworten. Einige Punkte wurden jedoch zusammengetragen. So sollte ein echter Dom keine psychischen Probleme haben, er wird ein Stück weit glorifiziert, eigentlich fast schon "entmenschlicht" - welcher Mensch (in diesem Falle, welcher Dom) kann von sich behaupten, keinerlei psychische Probleme zu haben? Ist ein solch glorifizierter Dom überhaupt noch ein Subjekt, im Sinne eines Menschen, oder nicht eher ein angebetetes Objekt?

Um sich der Frage, was ein Dom ist, über eine andere Seite anzunähern, wurde versucht, die Bedürfnisse und Erwartungen seitens der Subs an einen Dom zu betrachten und zu analysieren. In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass gewisse Spielarten bei Male Subs eher verbreitet sind wie bei Fem Subs. Als Beispiel wurden hier Petplay genannt, aber auch Spiele, in der der sub zum Objekt gemacht wird (als "Möbelstück", Sitzgelegenheit, etc.).

Wie oben bereits festgestellt, seien männliche Subs nicht nur weniger anspruchsvoll, sondern auch "leichter zu führen". Da jedoch keine Person dabei war, die das Führen von männlichen subs aus eigener Erfahrung kannte, bleibt diese These unbelegt und zweifelhaft. Nichts desto trotz, berichtete ein Teilnehmer aus eigener Erfahrung, dass für die Planung einer Session mit einem männlichen Dom ein Plan A ausreicht, im Zweifelsfalle wird noch ein Plan B benötigt. Bei der Planung einer Session mit weiblichen subs, sei hingegen mindestens noch ein Plan C, D, E oder F erforderlich. Ob dies alles auch dazu führt, dass bei weiblichen subs Session eher in Gefahr sind zu "kippen", konnte nicht geklärt werden, wurde aber vermutet.

Grundsätzlich wurden von einem Dom (w/m) gewisse therapeutische Fähigkeiten, und somit auch Empathie und Sensibilität erwartet. Davon ausgehend, entspann sich ein Gespräch, ob ein "Herzmensch" oder ein "Kopfmensch" der bessere Dom (w/m) sei. Eigentlich sei der Kopfmensch der bessere Dom (w/m), für das "Auffangen" würde jedoch auch der Herzmensch gebraucht. Dass Empathie und Sensibilität nicht unbedingt nur mit dem Herzen zu tun haben, bemerkte der Moderator und verglich die Situation mit einer professionellen therapeutischen Sitzung. Hier ist der Therapeut ebenfalls empathisch und sensibel, ohne jedoch zu sehr persönlich (Herz) involviert zu sein.
Gegen Ende wurde dann noch die Frage aufgeworfen, inwiefern der Dom eine "dunkle Seite" an sich haben sollte. Etwas Unberechenbares, etwas Martialisches...
Nach einer kurzen Pause, nach dem moderierten Teil, kamen wir nochmals auf das Thema zurück, weil es uns doch alle sehr zu beschäftigen schien.

Veranstaltungsdaten:

Datum: 26.04.2024
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, bis zum nächsten Kreisverkehr. In diesem rechts (erste Ausfahrt) Richtung "Alte Kelter, Sportanlagen, Kleingartenanlagen" in die Kelterstraße. Dieser ca. 650 m folgen, bis zum Sportplatz.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de