Switchen - geht es denn überhaupt ohne?

Die neuen bildgebenden Untersuchungsmethoden, es an den Tag gebracht: Beim Beobachten des Gefühlsausdruckes eines anderen Menschen werden im Gehirn des Beobachtes Areale angesprochen, die auch aktiv sind, wenn die Gefühle selbst empfunden werdne. Einfühlung kann also sozusagen als Organisch angelegt betrachtet werden (Literatur: Joachim Bauer, "Warum ich fühle, was Du fühlst", Hoffmann und Campe 2005, ISBN: 3455095119). Wer sich also gerne fesseln, demütigen oder quälen lässt und das lustvoll genießt, müsste ähnliche Lust empfinden, wenn er es mit seinem Gegenüber tut. Denn eigentlich geht es uns ja nicht um die Schmerzen oder das Quälen, sondern vor allem um die Lust, oder? So wird gerade beim Switchen auch SM erst zum einem verschmelzenden "Geben-Und-Nehmen".

- Ist die Fähigkeit zu switchen nicht hirnorganisch erklärbar?

- Wie sind meine Erfahrungen damit?

- Wie sieht das ganze dann bei den Leuten auf der dominanten Seite der Lust aus?

Nachdem wir uns vor etwa einem Jahr mit der Frage befasst haben, ob switchen überhaupt möglich ist, wollen wir das Thema einmal von der anderen Seite beleuchten und überlegen, ob es überhaupt möglich ist, Switchen von der erotischen Lust auszuschließen.

Rückschau

14 SMler trafen sich am 24.02.06 im TV-Heim in Kernen-Stetten, um sich über die Fragestellung Gedanken zu machen, ob SM auch ohne Switchen möglich ist. Als Ausgangspunkt wurden grob verkürzt ein Fernsehbeitrag über das Buch "Warum fühle ich, was du fühlst" von Joachim Bauer (Hoffmann und Campe 2005, ISBN: 3455095119) das die Wirkung sogenannter "Spiegelneurone" beschreibt, geschildert (siehe Einladungstext zu diesem Gesprächskreis). Anschließend wurde die Frage gestellt, was bei einer SM-Session denn der eigentliche Kick, aus Sicht eines Dominanten oder Switchers, ist: Der Ausdruck von Schmerz oder Demütigung des Gegenübers, oder die beobachtbare Lust. Es ergab sich ein uneinheitliches Bild. Eine Teilnehmerin mit eher M-Neigung bekannte sich dazu, gar nicht in der Lage zu sein, die Seiten zuwechseln. Ein anderer Teilnehmer berichtete, in der Dominanten Rolle, läge für ihn der Kick eher im Handelnden, gegebenenfalls exzessiven Geschehen, in der Devonten Rolle eher im Gefühlsmässigen Bereich. Andere Berichteten jedoch auch aus der Mischung, die Lust beim / bei der Anderen entstehen zu sehen und sie selbst ausgelöst zu haben, sie das schöne - diese Mischung also. Mögliche Skrupel beim Switchen, könnten doch unter dem Hinweis auf das eigene Wissen über die entstehende Extase beim Gegenüber, wenn man ihm / ihr genau das gönnt, was man sich selbst wünscht, überwunden werden. Bleibt es bei der Freude an der eigenen Macht, ist immer die Frage, was das Maß dafür ist, was am Geschehen als Lustvoll zu bezeichnen ist. Im Sinne der Einvernehmlichkeit liegt dies sicher immer am Ergehen des (oder der) anderen. Als die unterschiedlichen Erfahrungen beim Switchen geschildert wurden, und die Frage, ob geswitcht, denn überhaupt richtig "Dominant" sei, konnte MiguelX dies durch den Kommentar beschwichtigen: "Wer Schubladen erfindet, oder verfälscht, oder erfundene oder verfälschte Schubladen in Verkehr bringt oder anderen zugänglich macht, wird mit Beschubladung nicht unter zwei Jahren bestraft."

Veranstaltungsdaten:

Datum: 24.02.2006
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort: TV-Heim, Am Sportplatz 4, 71394 Kernen-Stetten
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Erste Ausfahrt (Weinstadt/Endersbach) auf der B29 nach dem Teiler B14/B29 in Richtung Schorndorf, bzw. vorletzte vor der Zusammenführung B14/B29 in Richtung Stuttgart. Dann weiter Richtung Stetten / Esslingen halten.

Anfahrt von Esslingen:
Über Wäldenbronn Richtung Kernen-Stetten. Den Wegweisern „Diakonie Stetten“ und Sportplatz folgen. Haupteingang Diakonie und TV-Heim sind nicht weit voneinander entfernt. Parkplätze gibt es auch genug.