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Themensammlung / Bericht zweier Kirchentagsteilnehmer des AK SMuC

Rückschau

7 SMler trafen sich am 29.06.07 im Gesprächskreis SundMehr, um sich in lockerer Runde vor der Sommerpause zu sehen und Themen für die weiteren Gesprächskreistermine zu überlegen. Zwei der Teilnehmer waren auch beim 31. evangelischen Kirchentag in Köln, am Stand des Arbeitskreises „SM und Christsein“ anwesend und berichteten von ihren Eindrücken: Die Vorbereitungen des AK SMuC hatten sich gelohnt. Es gab viele gute Gespräche, selbst mit älteren Leuten. Einige Standbesucher outeten sich dort selbst als SMer, und wurden durch den Stand erst auf den Arbeitskreis aufmerksam. Die Frage kam auf, warum man für so ein Thema auf dem Kirchentag präsent sein, oder ob man sich (z.B. als SM-praktizierender Pfarrer) vor der Gemeinde outen müsse. „Muss man nicht“, war die Antwort, andererseits zeige ja gerade die Freude darüber, dass es auch andere Christen gibt, die zu ihren SM-Vorlieben stehen, die Notwendigkeit für diese Art der Öffentlichkeitsarbeit. Und die kann eben nur von den Sadomasochisten selbst übernommen werden, denn wer mit SM nichts am Hut hat, kann wohl kaum über SM aufklären. Der Druck sich outen „zu müssen“ konnte durch diese Argumentation genommen werden. Andere Kirchentagsbesucher hatten offenbar gezielt nach dem Stand gesucht. Darunter seien auch erstaunlich viele Jugendliche gewesen. Nach neugierigen, teils auch belustigenden Fragen, seien die Gespräche oft intensiv geworden. Die Fragen der Jugendlichen entpuppten sich dabei als erstaunlich gezielt. („Wie gestaltet sich euer Alltag mit SM?“, „Gibt es damit Probleme in der Gemeinde?“ usw...) Auch sei zeitweise das Interesse am Stand so groß gewesen, dass die Standbesetzung vom AK SMuC regelrechte Gesprächsgruppen bilden musste. Richtig ablehnende Reaktionen seien die absolute Ausnahme geblieben. Auch das Medieninteresse sei nur relativ gering zu spüren gewesen. Offenbar sei man bereits zu normal, und bei wem es noch einen Ansatz des Gefühls der Unnormalität gegeben hat, dem dürfte dieses bei der Arbeit am SM-Stand, in dieser Szene-Externen, ungeschützten Öffentlichkeit vergangen sein. Auch die benachbarten Standbetreuer, im Bereich Seelsorge, in dem der AK SMuC sich auf dem Markt der Möglichkeiten präsentieren konnte, zeigten reges Interesse, informierten sich und hießen die SMer willkommen, so zum Beispiel auch die „geschiedenen Pfarrersfrauen“, von denen eine sich dahingehend äusserte, dass die Scheidungsraten sicher sinken würden, wenn mehr Leute so offen über ihre Sexualität reden könnten. Neben der erschlagenden Angebotsvielfalt, auf dem Markt der Möglichkeiten, blieb so für einen der im Gesprächskreis SundMehr berichtenden SMuCler die Erfharung prägend, dass sich weit mehr Leute mit SM auseinander setzen, als gemeinhin in der Szene gedacht wird. Im Gesprächskreis SundMehr ging es anschließend um die Sammlung der nächsten Themen für die Abende. Vermutlich wird es nach der Sommerpause (nächster Termin erst wieder am 31.08.07!) wieder um Fragen der Partnerschaft (wie kann ich die Partnerin gleichzeitig lieben und doch seltsame Dinge mit ihr anstellen) gehen, sofern möglich werden wieder Gäste, oder auch die Presse eingeladen. Ein fester Termin wird im November auch wieder unser Bastelabend sein, bei dem bereits ein Teilnehmer eine Ausstellung seiner Bewährten Selbstanfertigungen in Aussicht gestellt hat.