Angeblich verfallen viele Leute beim Sex in den Baby-Talk und sprechen mit einander, wie mit Kindern. Vielleicht, um sich und dem anderen über Verklemmungen hinweg zu helfen, oder um auf regressive Anteile in der eigenen Persönlichkeit zurückgreifen und den Verstand abzuschalten zu können. Eine Variante, um mittels Sprache die Erotik ganz bewusst anzuheizen, stellt der Dirty-Talk dar: Stimme, Timbre und Tonfall können Worte ganz anders wirken lassen; ganz zu schweigen die Sprachwahl, die von der höflichen Bitte urplötzlich zum Imperativ wechselt: "Zieh dich aus!"
Auffallend ist dabei, dass Gesprächs-Regeln, die im gesellschaftlichen oder beruflichen Leben ("Sprich in der Ich-Form.", "Nehme eine fragende Haltung ein", "Sei nicht abwertend", "Mach keine Zuschreibungen") hier ausgeblendet werden. Gibt es sowas auch speziell im Bereich des BDSM? Wenn wir schon gesellschaftskonformes Verhalten (Niemand einschränken, niemand bevormunden, niemandem wehtun) pervertieren, also ins Gegenteil verkehren und zwecks Luststeigerung bewusst einsetzen oder einsetzen lassen wollen; wäre es dann nicht auch methodisch vorteilhaft, bewusst nach Sprachformen zu suchen, die eine Session unterstreichen, um die Lust zu steigern? Wie könnten diese aussehen? "Sprich in Feststellungen", "Mache Zuschreibungen", "Gib Befehle", "Sprich in der Du-Form"?
Kann man sich eine entsprechende Sprache authentisch - und nicht wie beim sprichwörtlichen "Ruf! Mich! An!" - angewöhnen, um eine Session damit zu verfeinern?
Datum: | 26.10.2018 |
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Uhrzeit | 20:00 Uhr |
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Anfahrt: |
Anfahrt über B 14/B29: Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS |
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