Teilen was froh macht

Beinahe jedes Unternehmen und jeder Verein beendet das Jahr mit einer Weihnachtsfeier. Da ja nicht alle Gesprächskreisorganisatoren und Teilnehmer etwas mit dem Kirchenjahr anfangen können, steht an deren Stelle ein Abend, an dem insbesondere die Teilnehmer aufgefordert sind, lustvoll-heitere Beiträge zu liefern; Besinnliches hatten wir ja das ganze Jahr schon!
Stand der Abend bisher unter der Überschrift "Basteln und Zweckentfremdung", ist er dann doch regelmäßig ins ganz schön Heitere abgeglitten. Darum wollten wir diesmal dem Spaß von vornherein Raum geben. Natürlich dürfen auch weiterhin Hinweise zur Zweckentfremdung, Kochrezepte, oder die Ergebnisse eigener Bemühungen des Bastelns präsentiert werden. Teilt, was euch froh macht, mit den anderen Anwesenden, bringt mit und präsentiert!
Je mehr Gedanken oder Erfahrungen ihr selbst mitbringt, egal ob aus Küche, Baumarkt oder Apotheke, desto bunter wird der Abend.
Nach wie vor gilt: vielleicht kann mancher davon profitieren, wenn er für Weihnachten ein geeignetes Präsent für seine liebste Sub oder seinen lieben Dom sucht.

Rückschau

Unter der Überschrift "Teilen, was froh macht" trafen sich 19 Besucher, darunter der Slam Poet "NichtganzDichter" (Seine Homepage: "NichtganzDichter.com") als Gast vom Ludwigshafener Stammtisch, zum diesjährigen Bastel- und Zweckentfremdungsabend. Da dies einige länger vermisste Gäste zum Anlass genommen hatten, die Runde wieder zu besuchen, lohnte sich die Vorstellungsrunde, die mit der Frage verbunden wurde, wer bereits selbst gebastelt oder zur Umsetzung seiner sadomasochistischen Vorlieben etwas zweckentfremdet und dies noch mitgebracht hatte.
Leider waren dies wenige und ein Stammbesucher vermutete bereits, dass der Abend diesmal vor allem aus der Erinnerung an bereits zurückliegende Bastelabende bestehen würde. Ein Anwesender meinte, in Zeiten, in denen der größte Sex-Shop der Welt via Internet zur Verfügung stünde, wäre Basteln für Ihn inzwischen überflüssig. Ein anderer berichtete von einem Gewächshaus in der Gegend Ort, das sich als Party-Location sicher gut Zweckentfremden lassen würde - er kannte die Eigentümerin und wäre gerne bereit, Kontakt herzustellen. Aus dem Bereich der Landwirtschaft war ihm einiges tiermedizinisches Gerät bekannt, das sich gut für sadomasochistische Praktiken zweckentfremden lies - nicht zuletzt war von ihm beim letzten Bastelabend die Anregung gekommen, Gleitmittel, dass bezüglich Hygiene und Hautverträglichkeit mit Sicherheit mit solchem aus dem Sex-Shop vergleichbar ist, sich lieber im landwirtschaftlichen Fachhandel zu besorgen, da es dort nur einen Bruchteil dessen kostet, was im Erotik-Fachhandel bezahlt werden musste. Im Verlauf des Abends entspann sich eine kurze Diskussion über die Relevanten Aspekte (der Viskosität) des Gleitmittels, die erhalten bleiben solle, aber auch bei zu großer Glitschigkeit zu negativen Effekten führen könnte.
Eine Anwesende stellte später, für manche bereits bekannte, Haushaltsgegenstände wie Teppichklopfer, Bambus-Blumenstange und Wäscheklammern vor. Bezüglich des Bambusstocks kam der Einwand, dass dieser scharfkantig splittern könnte, sofern er bei einer Session zu Bruch ginge - allerdings müsse dazu bereits extrem stark gehauen werden. Eine Art sadomasochistisches upcycling stellte die Verwendung einer Latte aus einem defekten Lattenrost dar, deren Kanten entschärft worden waren.
Ihr Partner berichtete von der trickreichen Verwendung eines Plastik-Rohres, das an die Decke gehängt wurde, damit seine Partnerin ihre Arme zur Fixierung über dem Kopf von beiden Seiten hineinstecken konnte, was etwas Halt gab, jedoch ohne zu fixieren. Als Signal galt, wenn die Arme aus dem Rohr zog, als Zeichen zum Senken der Intensität der zugefügten Reize. Diese Verbindung von Verhalten mit Signal, war für einige Anwesende sehr ansprechend. Eine Variante wurde von einem Teilnehmer berichtet, der bei einem befreundeten Paar beobachtet hatte, dass die Absprache galt "Aua ist das Kennwort" das zum Abbruch der Session führe - was zur Folge hatte, dass der Sub seine Schmerzen mit allen anderen erdenklichen Vokalen und Lautierungen zum Ausdruck brachte, um zu vermeiden versehentlich "Aua" zu sagen, damit die Session ihren Fortgang fand (was die Partnerin dann auch gerne austestete).
Kurz andiskutiert wurden auch die konventionellen Holz-Wäscheklammern, die als Klassiker wohl als verbreiteteste, zweckentfremdete Hilfsmittel gelten konnten. Diskutiert wurden auch Varianten die bei Tchibo erhältlich seien, sogar mit aufgerautem Ende, bei Manufactum auch aus Edelstahl - und entsprechend auch in einem SM-Shop gesichtet wurden. Auffallend war, dass die selben Teilee, ggfs. einfach umlackiert, im sadomasochistischen Fachhandel den bekannten Schwarz-Markt-Aufschlag kosteten, der gegebenenfalls ein vielfaches, des Materialpreises ausmachte - was die Benutzung des Weltgrößten Sex-Shops via Internet schon relativierte. Auch hier sollte der sadomasochistische Kunde auf das Preis-Leistungsverhältnis achten.
Der NichtganzDichter nahm die Vorstellungsrunde zum Anlass, bereits ein Gedicht aus seinem Buch "Laugh! Sex! & Poetry!" rund um Zweideutigkeiten der Weihnachtszeit zum Besten zu geben. Mit dem Versprechen, das Gespräch mit weiteren Kostproben zu bereichern, wechselte der Abend dann zum moderierten Gespräch.
Gefragt wurde, ob die Anwesenden bereits einmal die Erfahrung gemacht hatten, eine Phantasie im Kopf zu haben, zu deren Umsetzung es eines Zubehörs bedurfte, von dem sie glaubten, dass dies ihre ganz einmalig, individuelle, eigene, weltweit einzigartige, kreative Erfindung sie - um diesen, oder einen ähnlichen Gegenstand, durch Zufall später im Internet vor zu finden; was die Anwesenden verneinten. Die umgekehrte Erfahrung, dass etwas, was man für eine Session suchte, im Internet nicht zu finden war, gab auch keiner der Anwesenden zu. Als das Beispiel erwähnt wurde, dass ein einzelnes Kehlkopfmikrofon - jedoch ohne Ohrhörer wie bei einem Head-Set - zwecks Kombination eines elektrischen Toys zu einem elektronischen Knebel, mit hohem Sicherheitsfaktor gesucht wurde das der Betreffende noch am selben Tag im Internet verzweifelt gesucht hatte, konnte nicht geteilt werden. Die Probe auf's Exempel machte eine Anwesende, in dem sie kurz via Smartphone suchte und sofort, zum Erstaunen des Fragestellers, fündig wurde. Kreativität zeigte auch eine Anwesende, die Berichtete, statt eines unbequemen Knebels einen Apfel eingesetzt zu haben. Im Biss verharrend wurde dieser im Mund behalten, fiel er zu Boden, konnte vorher abgesprochen sein, ob dies eine Sanktion zur Folge hatte oder ebenfalls als Zeichen diente, dass die Intensität des Spiels gesenkt werden musste.
Gegen Ende wurde der Abend durch weitere Kostproben des NichtganzDichers abgerundet, die mit einer engagierten, ausdrucksstarken Performance, teils auch im Rap oder Hip-Hop-Stil vorgetragen wurden (Kostproben finden sich auf seiner Homepage, die auf den "Medienserver Hessen" verlinkt.) Auch seine satirisch-nachdenklichen, weniger SM-Orientierten Texte, wie "Einen Tic anders" (Aus seinem Buch "Best of Slam Poetry" ), fanden großen Anklang in der Runde.

Dieser Abend, war der letzte Abend in der bisherigen Location! Die Suche nach einem neuen, ständigen Treffpunkt ist im Gang, sodass dieser rechtzeitig bekannt gegeben werden kann. Guido und dem ganzen Team der "Traube" ganz herzlichen Dank für die schönen Abende in den letzten 9 Jahren!

Allen Teilnehmern wünschen wir schon jetzt eine schöne Advents- und Vorweihnachtszeit, je nach Bedarf frohe, gesegnete Weihnachten - oder halt eine stressfreie Jahresend-Zeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2010!

Veranstaltungsdaten:

Datum: 29.11.2019
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, das Gasthaus befindet sich an der linken Straßenseite

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de