kirchliche Moralvorstellungen (zu Gast: Pfarrerin)

Auch unter Sadomasochisten finden sich viele Menschen die den Versuch wagen, an eine höhere Macht zu glauben, die man nicht beweisen kann. Erstaunlich oft, tummeln sich dabei neben christlich-religiösen Vorstellungen auch eher esoterische, die zu einer grenzwissenschaftlichen Beweisführung tendieren. Und mehr oder weniger hoffen die Anhänger von letzteren, dass, dass diese Grenze dann irgendwann noch fällt - und so fällt ihnen das Vertrauen an Energie die im Kristall oder Information die im Wasser enthalten ist, oder die sie aus einem vorherigen Leben zu anderer Zeit und in anderer Gestalt besitzen, leichter, als der Glaube an einen Gott, der sie umfassend kennt und bedingungslos liebt - und vor allem: als die Identifikation mit einer Kirche, die diesen Gott zu verkünden angibt.
Mangels Beweisbarkeit, kann man über diesen Versuch, der sich "Glauben" nennt, nicht diskutieren, sondern sich höchstens austauschen. Enttäuscht von kirchlichen Moralvorstellungen bleiben viele Leute vage, selbst wenn sie sich im Kern christlichen, ethischen Vorstellungen annähern - ohne sich mit "der Kirche" zu identifizieren. Mal eine Kerze anzünden geht, oder andächtig in eine Kirche verharren tut gut, aber an einem Gottesdienst oder gar dem Gemeindeleben teilnehmen geht schon nicht mehr, da fühlen sich mancher gebunden, zu erdrückt von Moralvorstellungen, denen er sich nicht beugen will.
Wenn man in unseren Kreisen von "kirchlichen Moralvorstellungen" spricht, ist noch nicht gesagt, wer sie denn haben soll, diese Vorstellung von der Moral. Hat sie "der" Sadomasochist von "der" Kirche? Weiß er, welche Vorstellung von Moral in der Kirche herrscht, und ob sie seine ausschließt? Hier ist jeder Spekulation auf jeder Seite Tür und Tor geöffnet. Ist die "Moral" in jeder Kirche die selbe, wenn sie evangelisch oder katholisch ist? Darf man - auch als Sadomasochist - den Anspruch haben, eine gewissen Lebenshilfe und Begleitung zu erfahren? Welche wirklich direkten, persönlichen Erfahrungen wurden mit Kirche und Moral auf dem Hintergrund von SM schon gemacht?
Könnte es andererseits sein, dass die Anforderung an die christliche Moral gerade von den Menschen sehr hoch ist, die selber nicht in die Kirche gehen, weil sie diese genau wegen der Moralvorstellungen ablehnen, die sie ihr und ihren Mitgliedern unterstellen? Oder gibt es auch Annäherungspunkte zwischen Kirche und Sexualmoral? Was weiß man als Pfarrerin oder Pfarrer über außergewöhnliche Formen von Sexualität?

Wir freuen uns, dass die Waiblinger Pfarrerin Dr. Antje Fetzer, die auch Mitglied in der Landessynode der evangelischen Landeskirche Württemberg ist, bereit ist, darüber mit uns ins Gespräch zu kommen.
Und wie davor auch, wechseln wir ab 10 Personen vom kostenfreien Nebenraum in der Gastwirtschaft, in den etwas größeren (mit Zugang über den Hintereingang) - legen dann aber die Raummiete gemeinsam zusammen (pro Nase, etwas mehr als 3,- Euro)

Damit wir abschätzen können, wie viel wir sind, bitten wir um Anmeldung über info@SundMehr.de .

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Rückschau


Zwölf Teilnehmer*innen, die am Thema sadomasochistischer Erotik interessiert sind, trafen sich am 24. Juni 2022, um mit der Waiblinger Pfarrerin Dr. Antje Fetzer über kirchliche Moralvorstellungen ins Gespräch zu kommen.
Die Vorstellungsrunde wurde mit der Frage verbunden, wer selbst bereits eigene, direkte Erfahrungen mit kirchlichen Moralvorstellungen auf dem Hintergrund von SM gemacht hat. Gleich beim ersten Statement berichtete eine Teilnehmerin, dass dem nicht so war, bis auf die Tatsache, dass sie mitbekommen hatte, dass es der örtliche Kirchengemeinderat mit knapper Mehrheit abgelehnt hatte, ein Bundestreffen des Arbeitskreis SM und Christsein im Gemeindehaus stattfinden zu lassen. Die nächste Teilnehmerin berichtete ebenfalls, wenn auch leicht ironisch, dass sie es schon lange versuchte, in einem freikirchlichen und kirchlichen Umfeld diskriminiert zu werden, was ihr aber bislang nicht gelungen sei - was dem Umstand geschuldet sein könnte, dass sie auch jeweils eine verantwortliche Position übernommen habe. Zwar gab es immer wieder Menschen, die signalisierten, dass sie für sie beteten, doch fände sie dies ja gut, wenn jemand an sie mit positiven Wünschen denke.
Der am wenigsten der Kirche zugeneigte Teilnehmer konnte ebenfalls nicht von eigenen, negativen Erfahrungen mit kirchlichen Moralvorstellungen auf dem Hintergrund von SM berichten - konnte er auf eine große Häufung des Pfarrberufs in seiner Ahnengalerie verweisen und war selbst in einem Pfarrhaushalt aufgewachsen in dem eher weniger konservative Haltungen die Regel, als die Ausnahme waren.
Ein weiterer Teilnehmer berichtet dann, dass er selbst keine Konflikte erlebt hatte, sich aber mit katholischer Sexualmoral nicht identifizieren kann... Er selbst fand sich nicht zu Klischees der Geschlechtsrollenbilder passend und konnte auch fröhlich am Katholikentag in Stuttgart teilnehmen, wo er u.a. auch an Veranstaltungen bezüglich der LSBTQ-Szene teilgenommen hatte.
Eine Teilnehmerin im Transitions-Prozess, berichtete davon, dass sie die Enkelin eines protestantischen Pfarrers sei, was nicht immer so gewesen sei. Jedoch kämen nicht alle in ihrer Familie mit ihrem Prozess klar. Der nächste Anwesende berichtete davon, dass seiner Ansicht nach Leute sich umso sadistischer verhalten, je christlicher sie seien - und berichtete Beobachtungen aus seinem Berufsalltag und Verhaltensweisen, die er dem in der Region verankerten Pietismus zuschrieb.
Nachdem sein Nebensitzer von keinen negativen Erfahrungen mit kirchlicher Moral sprechen konnte, berichtete die Nächste dann von einem äußerst tabuisierenden Umgang mit Sexualität in der Freikirche, der sich ihr Elternhaus zugehörig empfand. Dabei habe es sich noch gar nicht speziell um Sadomasochismus gehandelt. Nachdem sie ihre Einstellung zur Sexualität weit positiver gestalten wollte, was inzwischen auch die Offenheit für polyamore Lebenskonzepte beinhaltet, sei es praktisch zu einem totalen Kontaktabbruch zu ihrem ehemaligen Umfeld gekommen, was den Verlust ihres ganzen, damaligen Freundeskreises bedeutete.
Sehr entsetzt zeigte sich eine Anwesende, über diese negativen Erfahrungen und berichtete aus ihrer Biographie, dass sie schon vor Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten sei, allerdings nicht wegen SM, sondern aus grundsätzlicheren Gründen der Unstimmigkeit dieser Institution. Sie selbst tendiere inzwischen zum Buddhismus. Allerdings habe sie auch nicht das Bedürfnis, ihre eigene SM-Neigung in ihrem Umfeld zu thematisieren. Auch ihr eher am Thema als an der Kirche interessierter Begleiter wusste nichts von eigenen negativen Erfahrungen.
Ein erstmaliger Besucher mit Migrationserfahrungen aus dem EU-Ausland berichtete von Erfahrungen von Ausgrenzung und Signalisierung mangelnder Zugehörigkeit innerhalb der Community seiner Landsleute, nur weil seine Eltern aus einer anderen Region, gar aus einem anderen Dorf kamen. Inzwischen sei er im Heimatland seiner Eltern nicht zugehörig und oft auch nicht in Deutschland. Im Bereich der BDSM-Szene habe er die Erfahrung gemacht, so sein zu können, wie er ist und akzeptiert zu werden. Seine Verwandtschaft zweifle zwar an, ob er, mit Tätowierung und eher unkonventionellem Outfit bei Familienfesten in der katholischen Kirche gern gesehen sei, aber bislang sei dies für ihn noch immer gut gegangen - und er hoffte, dass ihn am kommenden Sonntag, bei der anstehenden Taufe, bei der er wieder in einer Kirche sei, wieder nicht der Blitz träfe oder er in Flammen aufgehe.
Der moderierende Teilnehmer berichtete von seinen eigenen biographischen Erfahrungen, bei der schwierigen Suche nach Akzeptanz seiner Neigungen vor mehr als 30 Jahren, die er dann nicht in der BDSM-Szene, sondern durch Inanspruchnahme sozialwissenschaftlicher Inhalte, bzw. solcher aus der humanistischen Psychologie gefunden habe. Schwierigkeiten mit dem Glauben habe er dabei immer eher an sich selbst als an der Freikirche, zu der er damals gehörte, festgemacht. Bei seinem damaligen, kirchlichen Arbeitgeber konnte er sein biographisch geprägtes Buch mit explizierter SM-Thematik vorstellen, wurde von Vorgesetzten unterstützt, wie auch den dortigen Pfarrern. Vor allem durch den Arbeitskreis SM und Christsein fand er später wieder das Bedürfnis, Kirchenmitglied zu werden, bei Aufnahme und, weitere 15 Jahre später, in der Trauansprache kam abgesprochener Weise SM zur Erwähnung. Im Wesentlichen waren auch hier sogar eher positive Erfahrungen mit Kirche auf dem Hintergrund von SM zu verzeichnen.
Zur Vorstellung ihrer eigenen Person berichtete die Pfarrerin, der Michaelskirche Waiblingen, dass sie keine persönlichen Erfahrungen mit SM habe. Allerdings war sie vor Jahren befreundet mit jemandem, der ein schwules Coming-Out hatte. Dabei habe sie hautnah die daraus folgenden Restriktionen und das Leiden darunter mitbekommen. Sie bedauert es sehr, dass Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare nicht überall uneingeschränkt in der Kirche möglich seien [Die evangelische Kirchengemeinde Rommelshausen ist im Gegensatz der Michaelskirche in Waiblingen sogenannte "Regenbogengemeinde", weshalb dies dort möglich ist. Die Evangelische Kirchengemeinde Waiblingen bietet auch Segnungen an und hat sich den Zielen der Regenbogengemeinde angeschlossen, ohne jedoch offiziell das Label zu führen. Anm. d. Autors], was nicht besonders einladend für evangelische Christen aus dem LSBTIIQ-Bereich ist.
Mit sehr großer Präsenz, bei gleichzeitig großer Augenhöhe begann Frau Fetzer anhand des Einladungstextes ihren Impuls, der so differenziert war, dass die Mitschrift für diese Rückschau sehr schwer fiel [weshalb sie Aspekte enthalten kann, die am Abend nicht wörtlich gefallen sind, aber dem freundlicherweise zur Verfügung gestellten Notizen von Fr. Fetzer entnommen sind]:
Bei der Vorbereitung war ihr der Begriff der Ekstase sehr relevant: Hierbei würden menschliche Möglichkeiten erweitert - im Gegensatz zum Rausch, bei dem sie abstumpfen würden. Sie verwies hier auf die Systematische Theologie von Paul Tillich: in der Religiösen Ekstase wird das Ich erweitert und eins mit dem Sein Gottes, was in der Mystik zu Tage tritt. Es kommt zur zeitweisen Überschreitung der Grenzen des Menschen. Bezüglich erotischer Ekstase kann auch von einer Grenzerfahrung, von einem Kipp-Punkt gesprochen werden, vom erotischen, zum zerstörerischen Impuls - von wünschenswert zu ablehnend [was bei manchem SMler vielleicht bei einer missratenen Session erfahrbar wird. Anm. d. Autors]. Ekstase - auch die erotische - betrachte sie als göttliches Geschenk und dieses freizulegen, als Teil des göttlichen Auftrags an den Menschen. Als unlösbares Dilemma erscheint ihr die Tatsache, dass Safe, Sane und Consensual also nur bei der Verabredung bei der Anbahnung dieser Erfahrung funktioniert - und genau der Kontrollverlust dann tiefgründige Lust frei setzt.
Mit einem fachkundigen Teilnehmer kam es zu einer kurzen Diskussion, der zeigte, dass es mit Blick auf das kirchliche Klima zu Sexualität sinnlos ist, zwischen Moral und Ethik zu unterscheiden - weil Ethik die Regeln umschreibt, die sich dann letztlich in der sogenannten "Moral" zeigen.
Für ihren eigenen Zugang schöpft Frau Fetzer aus ihrem biblischen Menschenbild: dass Gott den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen hat und liebt, in all seiner Unterschiedlichkeit. Diese Liebe ist unverlierbar. Zwischenmenschlich darf es keine Hierarchien geben, die den Wert des anderen herabsetzen - weder zwischen Mann und Frau, noch zwischen Menschen verschiedener Begabungen. Die Schöpfung sieht sie auf Vielfalt angelegt, bei der es "den Normalfall" nicht gibt. Der Mensch sei ein soziales Wesen, bei dem es auch zu Fehlern und Übergriffen kommt. Wir sind alle auf Vergebung und Neuanfang angewiesen.
Dass Kirche ein traditionelles Ehe- und Familienbild symbolisiere, stritt sie nicht ab. In der Schöpfungsordnung werden Mann und Frau einander zugeordnet, wobei die Frau sich dem Mann unterordnen solle. In den Pastoralbriefen (z.B. 1. Petrus 2,18 - 25) wird die Unterordnung von Sklaven gegenüber ihren Herren gefordert, wie auch (in 1. Petrus 3, 1 - 7) die von Frauen unter ihren Männern. Im 4. Jahrhundert nach Christus habe der Kirchenvater Augustin dann die Theorie der Erbsünde entwickelt (nachdem er selbst zuvor ein ausschweifendes Leben geführt hatte). Da der Mensch ja durch die sündige Sexualität gezeugt wird, ist das entstehende Baby selbst auch sofort sündig - unentrinnbar. Bis heute gibt es theologische Auseinandersetzungen, ob diese Aussagen zeitbezogen oder wörtlich zu verstehen sind.
Andere biblische Aussagen relativierten dies jedoch, zumal alles auch keine Aussagen Jesu seien. Jesus nimmt keine Vorverurteilungen anderer vor, wie sich an der Heilung eines Blindgeborenen (Lukas 18, 41) zeigt. Jesu Frage "Was willst du, was ich dir tun soll?" zeigt, dass er grundsätzlich nicht besser zu wissen meint, was für den Blinden gut ist - sondern Respekt für sein Gegenüber zeigt.
In der Seelsorge sei dies für sie relevant, wenn z.B. eine Frau mit Kindbettdepression Rat suche. Das Gefühl "eigentlich sollte ich mich doch als gute Mutter über mein Kind freuen" würde nur noch mehr Druck aufbauen.
Erlösend ist dagegen die Feststellung: etwas, was schlecht gelaufen ist, kann ich um so besser zugeben, wenn das Ergebnis mich weniger beschämt (weil Gottes Liebe zu mir unverlierbar ist).
Immer wieder wurde der Abend durch entspannte, aber intensive Diskussionen zum Thema unter den Teilnehmern unterbrochen, an denen sich fast alle Anwesenden beteiligten.
Frau Fetzer erinnerte sich auch an den ersten Kontakt zu einer Anfrage bezüglich des Bundestreffens des Arbeitskreises SM und Christsein, im Jahr 2011 und gab zu, dass es durchaus Berührungsängste auf beiden Seiten gäbe. Natürlich könnten auch SMer Begleitung durch die Kirche erfahren. Allerdings sei auch klar, dass hier meist Erfahrung fehle. Erst durch die Inanspruchnahme könnte sich bei den Seelsorger*innen eine Art Fachkompetenz aufbauen - im Grunde sei eine Art gegenseitiges Coaching notwendig. An dieser Stelle entwickelte sich erneut ein Gespräch über Parallelen zu anderen Beratungs- oder Psychotherapeutischen Bereichen, wo im Rahmen eines Themenabends in den Anfangszeiten von SundMehr dasselbe Problem aufgefallen war. Das Dilemma: gerade der, der sich als Hilfe- und Rat suchend erlebt, kommt selbst in die Position, den Seelsorger, Berater oder Therapeuten erst mal über die Thematik Sadomasochismus im allgemeinen, sowie die Problematik seiner individuellen Situation aufschlauen zu müssen - während der/die Beratende subjektive Schwierigkeiten von der grundsätzlichen Thematik abgrenzen können sollte. Sadomasochisten starten hier oft mit der Erwartung, nicht verstanden zu werden. Das Gelingen des Prozesses hängt also von dem Ausmaß der Voreingenommenheit auf beiden Seiten ab. Doch reicht eigene Offenheit und Akzeptanz auch oft nicht aus. "Als Seelsorgerin bin ich für alles offen, muss aber auch wissen, wo meine Kompetenzen enden!" stellte Fr. Fetzer dazu klar. Dann muss ein professioneller Seelsorger sich darauf beschränken, andere Hilfsangebote zu finden.
Ein Teilnehmer, der in der Landwirtschaft als tagesstrukturierende Maßnahme auch Patienten aus einer Psychiatrischen Klinik beschäftigte, erklärte, dass ihm da auch oft helfe, Dinge einfach stehen zu lassen und nicht zu bewerten - und später mit den betreffenden weiter zu arbeiten. Allerdings: war er für diese ja nur der Arbeitgeber und nicht Berater.
Um Konflikte zwischen SM und Spiritualität benennen zu können, benötige es eine offene Kirche, beschrieb es ein Teilnehmer. Als Religionslehrerein habe Frau Fetzer auch die Möglichkeit, Themen der Sexualität anzusprechen, meinte diese, fragte dann aber auch ganz offen in die Runde, welche Tipps die Anwesenden hätten, um solche Themen anzusprechen. Dass sie auch eigene Erfahrungen mit Shit-Storms habe, konnte die Pfarrerin auch berichten. Nach einem Vortrag in Waiblingen zum Thema Homosexualität habe sie ein solcher erreicht, von erbosten Christen, denen ihre Haltung zu akzeptierend war. Allerdings habe es dann auch wieder wohltuende Gegenstimmen gegeben.
Grundproblem in der Kirche, stellte eine Teilnehmerin fest, sei die Tatsache, dass praktisch alles auf traditionelle Beziehungs- und Familienbilder zugeschnitten sei; Abweichendes komme praktisch kaum vor. Dies konnte von anderen anhand eines Konfirmationsgottesdienstes bestätigt werden, bei dem ein Scheidungskind am Ende eine Rose gab, um diese den Eltern zu überreichen, was es in gelinde Loyalitätskonflikte bei diesem ohnehin mit Familienseligkeit aufgeladenen Fest, innerhalb der Kirche, geführt haben dürfte.
Die Pfarrerin endete mit dem Zuspruch Gottes, dass der Mensch so geliebt ist, wie er ist - nicht wie er angeblich sein soll. Schöpfungstheologisch würde es auch keinen Sinn machen, wenn Gott etwas erschafft, das keine guten Möglichkeiten hat. Christologisch trägt die Aussage, dass Jesus Mensch ist, dazu bei, obwohl er in der Regel asexuell dargestellt wird. Denn hätte er keine Sexualität gehabt, wäre er nicht ganz Mensch gewesen. Gott ist uns so nah, dass er solidarisch ist.
Es geht darum, die Identität danach zu definieren, wie man ist, nicht, wie man angeblich sein sollte. Ergänzt wurde dies, mit einer Aussage zur Jenseitserwartung, die sie einmal von einer Rollstuhlfahrerin hörte: "Im Himmel bin ich auch im Rollstuhl - der gehört einfach zu mir."

Pfarrerin Fetzer bot nach dem moderierten Teil an, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen, sofern jemand Bedarf an seelsorgerlicher Begleitung hat. Auch für eine Einladung zu einem weiteren Treffen wäre sie offen, wofür wir danken und was wir sicher umsetzen werden.

Veranstaltungsdaten:

Datum: 24.06.2022
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, bis zum nächsten Kreisverkehr. In diesem rechts (erste Ausfahrt) Richtung "Alte Kelter, Sportanlagen, Kleingartenanlagen" in die Kelterstraße. Dieser ca. 650 m folgen, bis zum Sportplatz.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de