Social Maso - im Wandel der Zeit
Was soll denn das? "Social Maso"? Hört sich erstmal verrückt und inhaltlos an, ist es aber nicht! Es war der spontane Versuch, ein Kofferwort aus "Social Media" und "Sado Maso" zu bilden.
An diesem Abend werden wir uns über die Präsenz von BDSM in Medien im Allgemeinen, aber auch über die verschiedenen Kommunikationskanäle und deren Wandel im Laufe der Zeit, unterhalten. Musste man in den 80ern noch einen Brief an eine Postfachadresse schicken, um dann irgendwann zu einem BDSM-Stammtisch eingeladen zu werden, der in einem Printmedium veröffentlicht und angekündigt war, schaut man heutzutage in den einschlägigen Foren und informiert seine Freunde über entsprechende Events per WhatsApp oder andere Messenger-Dienste.
Wie läuft heute die Kommunikation? Welche Kommunikationskanäle nutzen wir für öffentliche Ankündigungen, welche zur internen Kommunikation? Welche Rolle spielen die sogenannten sozialen Medien? Ist die Nutzung mancher Kommunikationskanäle generations-/altersabhängig?
Aber auch die Frage nach Diskretion und Privatsphäre ist in diesem Zusammenhang nicht unwichtig. Will ich, dass meine Arbeitskollegen - vielleicht sogar meine Kundenkontakte - über Facebook erfahren, zu welcher BDSM-Party ich nächstes Wochenende gehe? Wenn nicht, wie verhindere ich dies effektiv?
Da dieses Thema beim letzten Gesprächskreis am 26.01.2024 bereits angerissen wurde - vor allem in Bezug auf die externen und internen Kommunikationskanäle des Gesprächskreises SundMehr - wollen wir uns diesmal hiermit näher beschäftigen.
Damit wir abschätzen können, wie viel wir sind, bitten wir um Anmeldung über info@SundMehr.de .
Rückschau
Wie und wo sind wir im Kontext von BDSM digital vernetzt?
Um diese und weitere Fragen und Gedanken drehte sich der Gesprächskreis am 23.2.2024 mit mehr als einem Dutzend Teilnehmern.
Zu Anfang wurde es persönlich - denn in der Vorstellungsrunde gingen wir der Frage nach, wie jede/jeder Einzelne denn grundsätzlich medial vernetzt sei. Messengerdienste, Facebook und /oder Instagram werden dabei mehr oder weniger regelmäßig genutzt.
Wenn es um Kontakte im BDSM Kontext ging, dann nannten die Teilnehmer des Abends einschlägige Plattformen wie die SZ, Joyclub, SMC, fetlife, weitere Foren, Chatraeume uvm. in unterschiedlicher Häufigkeit. Die Anfänge des Stammtisches allerdings lagen erstmal nicht im primär Digitalen, sondern wurzelten im Privaten und über persönliche Kontakte. So sind zumindest auch die meisten Besucher dieses Abends auf persönlicher Ebene und/oder über die Homepage zum Stammtisch gekommen.
Wie aber werden die digitalen Kommunikationsebenen genutzt? Wie wichtig sind sie denn den einzelnen Anwesenden? Erfahrungen mit Missverständnissen, Verwerfungen und verbalen Entgleisungen auf digitaler Ebene
führten bei einigen Anwesenden zu dem Schritt, sich hier eher bedeckt zu halten bzw. sich zurück zu ziehen. Eine Teilnehmerin stellte dar, dass sie die von ihr genutzten Medien zum Austausch von organisatorischen Fakten, kurzen
Informationen und ähnliches nutzt, nicht aber zur vertieften persönlichen Kommunikation. Der persönliche Kontakt - real und greifbar - war nicht nur dieser Teilnehmerin, sondern auch weiteren anderen Anwesenden sehr wichtig.
In der Runde wurden und werden digitale Wege der Kommunikation selbstverständlich auch genutzt. Phasenweise dabei auch sehr intensiv wohl aber mit einem klaren Zweck: Verabredungen zu Partys, Kontakte zu schon bekannten Menschen und zielgerichtete Suche nach weiteren BDSM Veranstaltungen und Aktivitäten.
Ein anwesendes Paar berichtete, dass sie früher sehr intensiv auf einer Plattform mit Chaträumen aktiv waren. Das kostete viel Zeit, es war aber nach eigener Aussage möglich im intensiven Wortaustausch gut einen tiefen ersten Eindruck über die Beteiligten zu gewinnen. Es folgten oft auch reale Treffen nach erstem digitalem Kennen lernen. Daraus entstanden greifbare Kontakte, die heute noch bestehen. Andere bemängelten, dass heutzutage viel geschrieben würde, aber man nicht wisse wer dahintersteckt. Zumal es manchmal eher viele geschriebene Worte sind, die aber nicht zu wirklichen Kontakten führten.
In der Runde der Anwesenden werden demnach die digitalen Kommunikationswege inhaltlich und von der Häufigkeit her unterschiedlich genutzt, bei allen jedoch lag & liegt der Fokus letztendlich im persönlichen Austausch.
Die Anwendung digitaler Medien wandelten sich auch mit der Zeit, äußerte eine weitere Person. In der Runde wurde sich darüber ausgetauscht, wie sich einzelne Plattformen mit den Jahren veränderten oder auch nicht. Kommerziell contra Subkultur - vom elitären Denkmuster der Anfänge nicht kommerziell sein zu wollen bis hin zu inzwischen gut bekannten Plattformen, auf denen sich viele Menschen mit noch mehr Wünschen & Vorlieben tummeln. Davor - das darf nicht vergessen werden - standen die Kontaktanzeigen, Inserate und Co in der Zeitung und einschlägigen Magazinen.
Was aber könnte gut & richtig sein für den SundMehr Gesprächskreis? Wie wollen wir uns möglicherweise modernisieren und in aktuellen Medien präsent sein? EINE abschließende Antwort konnten und wollten wir nicht finden - denn so unterschiedlich die Menschen sind, so nutzen sie auch die digitalen Medien zur Kommunikation. Wohl aber ist klar geworden, dass wir an den Überlegungen weiterdenken wollen und sollten.
Mit Dank an Karin für's Verfassen der Rückschau!
Veranstaltungsdaten:
| Datum: | 23.02.2024 |
|---|---|
| Uhrzeit | 20:00 Uhr |
| Ort: |  |
| Anfahrt: |
Anfahrt über B 14/B29: Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel siehe Homepage der VVS |
| Kontakt: | info@SundMehr.de |